Montag, 25. Juni 2012

Im Kloster zur Ruhe kommen

Kennen wir nicht alle das Gefühl, dass das Leben immer schneller wird und uns immer mehr abverlangt? Beruf, Familie und vielleicht noch zusätzliche Ausbildungen wollen unter einen Hut gebracht werden. Auch für die Hobbys soll noch ein Zeitfenster herausspringen. Verbinden sich die Anforderungen und Erwartungen mit starkem Ehrgeiz und einem Hang zum Perfektionismus, führt das schnell in eine nervliche Sackgasse. Wir fühlen uns überfordert und sehen uns am Ende unserer Kräfte.
Soweit muss es nicht kommen. Wir haben es in der Hand, unser Leben an der Sackgasse vorbei auf Kurs zu halten. Öfter „nein“ sagen, die Ansprüche an sich selbst herunterschrauben, mal fünf eine gerade Zahl sein lassen – das hilft, und schon tragen wir an den Bürden des Lebens nur noch halb so schwer.

Eine gute Methode, Stress und Überforderung entgegenzuwirken, ist auch die Meditation. Seit Jahrtausenden ist bekannt, dass regelmäßiges Meditieren, also das Konzentrieren der Gedanken auf einen bestimmten Punkt, den Geist zur Ruhe kommen lässt. Studien aus jüngerer Zeit liefern dazu wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse. So stellt Eileen Luders, Mitarbeiterin der Universität von Kalifornien in Los Angeles, fest:  „Wir wissen, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, eine einzigartige Fähigkeit besitzen, positive Gefühle zu kultivieren, emotionale Stabilität zu behalten und sich durchdacht zu verhalten.“ 

Meditation ist kein Hexenwerk, sondern erlernbar. Zahlreiche Kurse werden dazu angeboten. Eine besonders reizvolle Variante stellt die Reise von France écotours dar: In der Provence, dort, wo Frankreich nach Meinung vieler am schönsten ist, vermittelt eine Seminarwoche Kenntnisse über das Meditieren und gibt viel Raum für tägliche Übungen. Den perfekten Rahmen dazu liefert eine tausend Jahre alte Abtei, in deren Mauern das Seminar stattfindet. Einen Tag lang sind die Teilnehmer zu Besuch beim Stiftsherrn und erfahren dort auch, was die Mönche unter Meditation verstehen. Noch verfügt Kursleiterin Annick Schaible-Huguenin, langjährige Expertin für Meditation und viele weitere Entspannungstechniken, über freie Plätze. Termin: 14. bis 20. Oktober 2012.

25. Juni 2012 / ce

Mittwoch, 6. Juni 2012

Wer sind denn die Katharer?

In der Fluchtburg Quéribus suchten die verfolgten Katharer Schutz.
Haben Sie schon einmal etwas von den Katharern gehört? Wenn Sie jetzt mit „nein“ antworten, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Eine Stichprobe in unserer Umgebung rief das gleiche Stirnrunzeln hervor. Also heißt es, Aufklärung betreiben, denn France écotours bietet eine Wandertour eben dort an, wo die Katharer hauptsächlich zu Hause waren, im südfranzösischen Languedoc.
Unternehmen wir eine Zeitreise ins Mittelalter, dann kommen wir den Damen und Herren schon sehr nahe. Als christliche Glaubensbewegung machten sie erstmals im 12. Jahrhundert auf sich aufmerksam. Selbstbewusst nahmen sie für sich in Anspruch, „die wahre christliche Kirche“ zu verkörpern. Ihre Lebensphilosophie kannte nur Schwarz und Weiß: Die Welt ist böse, gut ist allein Gott im Himmel.

Da nun aber die Menschen zu Lebzeiten auch ein Stück vom Glück erhaschen wollen, damit das Leben überhaupt erträglich ist oder sogar Freude macht, entwickelten die Katharer die sogenannte Geisttaufe, das Consolamentum. Wer sich dieser speziellen Taufe unterzog, durfte seine Seele als gerettet betrachten. Offenbar war die Nachfrage groß, denn obwohl die Anhänger selbst asketisch und mittellos lebten, brachte es die Gemeinschaft zu Reichtum. Vermutet wird, dass dieser Reichtum von Spenden und Hinterlassenschaften herrührt, die den Katharern bei der Geisttaufe am Kranken- oder Sterbebett zugesprochen wurden.  

Aber nicht nur Freunde hatten sie, sondern zumindest einen ganz großen Feind, nämlich die römisch-katholische Kirche. Den Vertretern der Amtskirche war der Einfluss der Gemeinschaft, deren Wirken im Widerspruch zur offiziellen kirchlichen Lehrmeinung stand, ein Dorn im Auge. Bald sahen sich die Katharer der Verfolgung ausgesetzt, die schließlich in offizielle Kreuzzüge mündete und im 14. Jahrhundert zu ihrem endgültigen Niedergang führte.
Bei der siebentägigen Wanderung durch das Land der Katharer mit seinen vielen Burgen und weiten Blicken übers Land wird die Epoche dieser Glaubensgemeinschaft noch einmal lebendig. (ce)

Quelle und weitere Informationen: wikipedia/Katharer