Donnerstag, 26. März 2015

Ostern in Frankreich

Ostern in Frankreich

Bild: www.meilleurduchef.com

Wie in den meisten christlichen Ländern wird das Osterfest auch in Frankreich groß gefeiert. Doch die Traditionen unterscheiden sich in vielen Punkten von denen, die wir aus Deutschland kennen. Vom Osterhasen haben die meisten französischen Kinder wohl noch nie etwas gehört. Dafür sind für sie die Glocken das Symbol des Osterfestes. Aber auch die Eiersuche ist in Frankreich weit verbreitet. Allerdings findet sie hier nicht am Sonntag, sondern erst am Ostermontag statt. Und natürlich darf auch ein ausgiebiges Ostermahl nicht fehlen. 


Osterglocken und Ostereier  
Den Brauch der Osterglocken kennt man neben Frankreich auch in Belgien und Italien. Er symbolisiert die "Rückkehr der Glocken aus Rom". Vom Gründonnerstag bis zum Karsamstag schweigen sämtliche Glocken im Land, um erst wieder am Ostersonntag mit berauschendem Läuten die Auferstehung Jesu anzukündigen. Den Kindern erzählt man, dass sie sich während dieser Zeit in Rom aufhalten und von unterwegs Ostereier mitbringen, die die Kinder zum Osterfest dann suchen dürfen. Im Land der Chocolatiers-Kunst widmet man sich natürlich mit besonderer Hingabe der Kreation aufwändigster Schokoladeneier und -glocken. Gefüllt oder ungefüllt, aus den unterschiedlichsten Schokoladensorten hergestellt und kunstvoll verziert schmücken dieser Tage richtige Kunstwerke die Schaufenster von Chocolatiers und Konditoreien. Die schönsten und fantasievollsten unter ihnen werden sogar prämiert. Im Internet findet man außerdem zahlreiche Rezepte zum Selbermachen, zum Beispiel hier.

Bild: Photo: Myrabella / Wikimedia Commons

Auftakt zum kulinarischen Frühling

Gutes Essen gehört zur französischen Lebenskultur und so wundert es nicht, dass auch dem Osteressen ein besonderer Stellenwert zukommt - ein umfangreiches Festmahl, das meist im großen Familien- oder Freundeskreis begangen wird. Das traditionelle Osteressen gibt es in Frankreich nicht, doch gehört auch hier der Lammbraten, stundenlang im Ofen geschmort und mit frischem Gemüse serviert, zu den Favoriten - natürlich nicht ohne einen ausgiebigen Aperitif, gefolgt von leckeren Desserts und Käsevariationen und begleitet von viel Wein und ausgelassener Stimmung.
Mit Ostern verbinden die Franzosen außerdem den Start in eine neue Kochsaison, denn Anfang April erobern "les primeurs" die Wochen- und Bauernmärkte des Landes. Dieses "junge Gemüse" wie grüne Erbsen, junge Karotten und frische Salate, inspiriert Hobby- wie Starköche zu fantasievollen Kreationen. Auch die Erdbeersaison beginnt in Frankreich deutlich früher als in Deutschland und kommt mit einer wahren Artenvielfalt daher. Einige heimische Sorten, wie etwa die längliche Gariguette, sind schon jetzt richtig aromatisch - kein Vergleich zu den importierten, geschmacksneutralen Beeren, die man zur Zeit in deutschen Supermärkten bekommt.


Quellen:
www.joyeuse-fete.com/paques-chretienne.html
www.eglise.catholique.fr
fr.wikipedia.org/wiki/Pâques
fr.wikipedia.org/wiki/Œuf de Pâques
www.vive-paques.com/paques/oeufs-de-paques.htm
www.agrobiosciences.org

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Donnerstag, 12. März 2015

Die Woche der Frankophonie

Die Woche der Frankophonie

14. - 22. März 2015



Bereits zum 20. Mal findet vom 14. - 22. März 2015 die "Semaine de la langue française et de la Francophonie" statt. Unter dem Motto "Dis-moi dix mots" (Sag mir 10 Wörter) soll dieses Jahr besonders die Vielfalt der französischen Sprache gefeiert und die Integration fremdsprachiger Ausdrücke und Redewendungen gefördert werden. 

Französisch in der Welt 

Französisch wird weit über die Grenzen Frankreichs hinaus gesprochen. Tatsächlich gilt das Französische in mehr als 50 Ländern auf allen 5 Kontinenten als offizielle Sprache. Diese Länder, zu denen vor allem ehemalige französische Kolonien und die noch heute bestehenden französischen Überseegebiete gehören, haben sich in der Organisation internationale de la Francophonie zusammengeschlossen, um gemeinsam sowohl die kulturelle und sprachliche Vielfalt als auch Demokratie und Menschenrechte in den Mitgliedsstaaten zu fördern und auch auf internationaler politischer Ebene zusammenzuarbeiten. Aufgrund der weiträumigen geografischen Verteilung dieser Länder verwundert es nicht, dass sich im Laufe der Zeit starke regionale Variationen des Französischen herausgebildet haben und immer mehr Ausdrücke aus anderen Sprachen einfließen, die entweder im Land selbst oder in benachbarten Regionen gesprochen werden.
 
Die Mitgliedsstaaten der Organisation internationale de la Francophonie
Bild: Bourrichon_Wikimedia_Commons

Französisch - eine integrative Sprache

Im Vordergrund der Woche der Frankophonie 2015 steht deshalb die Offenheit gegenüber Wörtern und Redewendungen aus anderen Sprachen, die die französische Sprache mitgestalten und bereichern. Schließlich lebt das Französische seit jeher von fremdsprachigen Ausdrücken, die im Laufe der Zeit in die Alltagssprache aufgenommen wurden, nach und nach in ihrer Schreibweise und Aussprache angepasst wurden und mittlerweile wie selbstverständlich als "Französisch" angesehen werden. Unter dem Motto "Dis-moi dix mots" wurden deshalb 10 Wörter unterschiedlichster Herkunft ausgewählt, die heute fester Bestandteil des Französischen sind und somit die Vielfalt der fremdsprachigen Einflüsse verdeutlichen.

"Les dix mots 2015" - 10 Wörter, die die Vielfalt der französischen Sprache symbolisieren 
      
Weitere Infos zur Bedeutung, Herkunft und Verwendung dieser Ausdrücke findet Ihr hier.

Frankophonie und Klimaschutz

Neben der Förderung der Vielfalt ihrer Sprache ist vor allem den mehr als 245 Millionen jungen Frankophonen der Schutz des globalen Klimas ein großes Anliegen. Aus diesem Grund hat die Organisation internationale de la Francophonie den Klimaschutz zum zentralen Thema gemacht und im Vorfeld der 21. UN-Klimakonferenz, die vom 30. November bis zum 15. Dezember in Paris stattfinden soll, die Jugend der frankophonen Länder umfassenden zu ihren Meinungen und Ideen befragt. Die ersten Ergebnisse dieser Kampagne mit dem Motto "J’ai à cœur ma planète" (Mein Planet liegt mir am Herzen), werden am 20. März, dem offiziellen Tag der Frankophonie, vorgestellt.

Wie gut ist Euer Französisch?

Falls Ihr selbst Euer Französisch auf die Probe stellen wollt, könnt Ihr diesen kleinen Test machen, der im Rahmen der Woche der Frankophonie auf Facebook veröffentlicht wurde. Also: Sagt uns 10 Wörter!


www.dismoidixmots.culture.fr
www.institutfrancais.com/fr
www.espacepandora.org/Dis-moi-dix-mots-2015.html
www.francophonie.org/
de.wikipedia.org/wiki/Frankophonie




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Donnerstag, 5. März 2015

Paris wird grüner

Paris wird grüner

Begrünte Fassade am Quai Branly; Bild: www.wedemain.fr

Eine Großstadt lebt von ihren Grünflächen. Denn Parks, Gärten und Stadtwälder aber auch begrünte Dächer und Fassaden sorgen für frische Luft und eine angenehme Atmosphäre. Das hat auch die Stadt Paris erkannt und bemüht sich seit Jahren um die Ausweitung der Grünflächen in seinen Vierteln. 

Bei einem aktuellen Projekt geht es vor allem um die Bepflanzung von Kleinstflächen im gesamten Stadtgebiet, also von Dächern, Fassaden, Hinterhöfen und anderen ungenutzten Räumen zwischen den Gebäuden. Unter dem Motto "Du vert près de chez moi" (Grünes ganz in meiner Nähe) waren im letzten Jahr die Bürger der Stadt dazu aufgerufen, Flächen in ihrem direkten Umfeld zu identifizieren, die sich für eine Begrünung eignen würden.

Dachgarten im 20. Pariser Arrondissement, Bild: Mairie de Paris

Aus den rund 1500 Einreichungen wurden nun 209 Projekte ausgewählt, die von einfachen Trogbepflanzungen und einzelnen Bäume bis hin zu begrünten Fassaden und kleinen Gartenanlagen reichen. Das schöne an dem Projekt ist, dass die Bürger bei vielen Entscheidungen einbezogen sind, so dass sie die Verschönerung ihrer Viertel mit beeinflussen können. Und danach soll noch lange nicht Schluss sein - bis 2020 möchte Paris rund 100 Hektar neue Grünflächen auf seinen Dächern und Fassaden schaffen!

Karte der für 2015 geplanten Grünflächen in Paris; Bild: www.wedemain.fr 

Quellen:
www.paris.fr
www.wedemain.fr
Mairie de Paris: Végétalisation des murs et des toits (PDF)

 

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